Das Kickboxen entstand Anfang der siebzieger Jahre in Nordamerika. Anfangs noch unter dem Namen Sportkarate, Fullcontact Karate oder auch All-Style-Karate bekannt, setzte sich später der Name Kickboxen durch.
Durch die Besetzung asiatischer Länder und durch asiatische Einwanderer erlernten viele Amerikaner die diversen Kampfsportarten. So verbreiteten sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges die verschiedensten Kampfsportarten in ganz Amerika.
Um herauszufinden, welches System das beste ist, wurden relativ schnell offene Turniere, ohne Schutzausrüstung ausgerichtet. Dies hatte zur Folge, dass die Turniere häufig schwere Verletzungen mit sich brachten. So entwickelte der in Amerika lebende Koreaner Jhon Rhee, auf Empfehlung seines Freundes Bruce Lee die erste Schutzausrüstung und legte den Grundstein für das Kickboxen, wie es heute bekannt ist.
Die Hauptkomponente des Kickboxens ist der Wettkampf und nach Einführung der Schutzausrüstung entstand schnell ein festes Regelwerk und das Kickboxen wurde in drei Systeme geteilt: Semikontakt-Punkt-Stop oder auch Pointfighting, Leichtkontakt und Vollkontakt.
Das Bild rechts zeigt Shifu Serge Seguin auf einem der zahl-reichen Pointfighting-Turniere, an denen er teilnahm und die er für sich entscheiden konnte.
Kickboxen basiert weitestgehend auf den Techniken des Karate, Kung Fu, Taekwondo und des Boxens. Im Training werden Aspekte wie Schnellkraft, Kraft, Koordination, Beweglichkeit und Kondition trainiert. Der Respekt vor dem Gegner und der Willen durchzuhalten bilden die psychischen Grundlagen des Trainings und des Wettkampfs.
Es werden sowohl Tritt-, als auch Schlagtechniken erlernt und angewendet. Zu erwähnen ist, dass die zu erlernenden Techniken ausschließlich dazu dienen, den Gegner zu besiegen oder sich zu verteidigen. Sie beinhalten keine gesundheitsfördernden Bewegungen wie sie in Systemen wie dem Qi-Gong oder Taiji zu finden.
In unseren Trainigsgruppen trainieren wir sämtliche Techniken, am Sandsack, auf Pratzen oder Schlagkissen und natürlich auch am Partner. Dabei ist eine Schutzausrüstung Vorschrift, um sich oder den Gegner nicht zu verletzen.
Mike Anderson richtet im Jahre 1974 die erste Weltmeisterschaft im Kickboxen aus und wird somit auch oft als Vater des Kickboxens bezeichnet. Die heutigen Kampfsportlegenden sind Bill „Superfoot” Wallace, Joe Lewis, Al Dacascos, Benny „The Jet" Urquidez, Dominique Valera und auch Chuck Norris.
Wie bereits erwähnt, teilt sich das Kickboxen in drei Systeme.
1. Semikontakt oder Pointfighting
Erlaubt sind nur Schläge mit der Faust oder dem Fuß zum Kopf und Rumpf bzw. Fußfeger. Es geht darum, den Gegner als erster mit kontrolliertem Kontakt zu treffen. Nach jedem erfolgreichen Schlag wird
der Kampf unterbrochen. Die reine Kampfzeit beträgt 2 Minuten. Die Kampfflächen sind 6m x 6m oder 8m x 8m groß. Der Sieg erfolgt nach Punkten.
2. Leichtkontakt
Das Leichtkontakt-Kickboxen stellt die Zwischenstufe zwischen Semikontakt und Vollkontakt dar. Hier wird nach den Regeln des Vollkontakt-Kickboxens gekämpft. Die Schläge und Tritte müssen jedoch mit
reduzierter Kraft durchgeführt werden und der Gegner darf nicht K.O. geschlagen werden. Es werden pro Kampf 2 Runden a 2 Minuten durchgekämpft, bei einem Finalkampf 3 x 2 Minuten. Auch hier erfolgt
der Sieg nach Punkten.
3. Vollkontakt
Das Vollkontakt-Kickboxen findet in einem Ring statt und ist dem Boxen sehr ähnlich. Die Schläge und Tritte werden mit voller Kraft durchgeführt und der Kampf wird nur bei Regelverletzungen
unterbrochen. Schläge und Tritte unter die Gürtellinie sind nicht erlaubt. Der Sieg erfolgt nach Punkten oder durch K.O. Der Kampf dauert 3 bis 8 Runden a 2 Minuten.
Hier ist eins der vielen Technikkombinationen zum anschauen.
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